42 - die Antwort auf alles….

 …. auch bei uns? Denn unsere Cavias brauchen Euch!

 

Auch wir kommen nunmehr nicht umhin, richtiggehend um Unterstützung zu betteln 😞 Überall hört und liest man, dass Tierschutzvereine durch gestiegene Kosten, unzureichende staatliche Unterstützung und einbrechende Vermittlungszahlen immer mehr in Schieflage geraten. Und ja, auch bei uns wird es zusehends düster.

 

So versuchen wir immer, einen Puffer von „2 Monaten“ auf unserem Konto zu haben, sprich das Doppelte von dem, was wir durchschnittlich/ erfahrungsgemäß pro Monat ausgeben, damit wir sicher alle Rechnungen auch fristgerecht zahlen können.

 

Unser Puffer ist zwischenzeitlich auf einen knappen Monat gesunken. Grund genug, dass bei uns alle Alarmsignale angehen und wir um Hilfe bitten müssen!

 

Wir erwarten für dieses Jahr Ausgaben i.H.v. rund 70.000 €. Diesen stehen dabei nur unsere Mitgliedsbeiträgen, geringe staatliche Zuschüssen und geschätzte Schutzgebühren von - alles in Summe - 15.000 €.

 

Den Rest müssen wir über Eure Spenden finanzieren! Macht man mal die Rechnung auf, dass wir rund 1.330 Follower auf Instagram haben, reichen eben 42 € von jedem von Euch, um unsere Arbeit für ein weiteres Jahr zu sichern.

 

Klar ist das in Teilen eine sprichwörtliche Milchmädchenrechnung, weil viele unter Euch uns schon regelmäßig-unregelmäßig mit Spenden und Patenschaften unterstützen. Und doch zeigt es, mit welch kleinen Schritten jeder einzelnen Person uns zu helfen ist, dass wir auch unsere Arbeit aufrechterhalten können. Also ist doch 42 € die Antwort auf alles? Wollen wir es hoffen und starten in diesem Sinne eine Spendenkampagne „42 ist die Antwort auf alles“! Der Februar ist ja ein kurzer Monat. Wer hat hier noch 42 € für unsere Cavias „übrig“ und kann uns helfen? Wie viel bekommen wir unter diesem Motto zusammen? Nutzt es gerne als Verwendungszweck und wir verraten Euch im Anschluss, was hierüber zusammen gekommen ist.

 

Ihr wollt zusätzlich ein „Gesicht“ zu Eurer Spende? Null problemo, wie eine bekannte Fernseh-Fell-Figur der 80er jetzt sagen würde: aktuell suchen noch drei Laborschweinchen nach einer Namens- und stolze 28 Unvermittelbare nach einer Carelingspatenschaft. Diese Unvermittelbaren stellen wir Euch in den nächsten Wochen noch einmal separat vor, aber vielleicht wollt Ihr ja schon mal stöbern? Die Laboris findet Ihr unter:

 

WEIBLICHE TIERE - Cavia Care - Notnager e.V.

 

Und die Unvermittelbaren auf Seite 1 der Carelinge:

https://www.cavia-care.de/zu-den-gurkenfresserchen/carelinge/

 

Bitte helft uns - denn wenn wir das hier nicht mehr schaffen, wer springt dann ein für die kleinsten im Tierschutz? Uns reichen die täglichen Sorgen um die Tierchen für die ein oder andere schlaflose Nacht. Veritable finanzielle Sorgen brauchen wir nicht auch noch.

 

Herzlichen Dank - Euer Team Cavia Care!


Jahresrückblick 2024

 

 

Heute möchten wir mit Euch - wie in jedem Jahr - einen kurzen Blick auf das ausgehende Jahr 2024 werfen. 2024 ein Schaltjahr mit entsprechend einem zusätzlichen Tag auf unserer mitunter turbulenten Reise mit und für unsere bzw. Eure Cavias.

 

Erstaunlich ist, dass die „harten“ Fakten im Schweinchenbestand fast identisch sind mit denen aus 2023. So fanden insgesamt 195 zu uns, von denen - zusammen mit den Überläufern aus 2023 - 104 in ein neues Zuhause vermittelt werden konnten. Die übrigen unterteilen sich in drei Gruppen:

 

Ein kleiner Teil war leider schon zu krank und hat den Neustart bei uns nicht geschafft. Diese Fälle sind für uns mit die tragischsten, da die Tierchen im Vorfeld furchtbar leiden mussten und so spät zu uns kamen, dass wir ihnen nicht mehr helfen konnten.

Andere sind einfach „noch da“. Sieben haben schon Interessenten und warten auf ihr neues Zuhause, einige weitere suchen noch danach.

Die meisten fallen jedoch in die Kategorie unserer unvermittelbaren Carelinge. Durch die massiv gestiegenen Kosten sind dies leider heutzutage auch Tiere, die früher noch vermittelbar waren, mittlerweile aber aufgrund des Kostendrucks durch das Raster fallen.

 

Bei großen Notfällen im klassischen Sinne konnten wir in diesem Jahr leider nicht unterstützen, da wir uns auf die kleinen „alltäglichen“ Notfälle fokussiert haben, wie zwei Fundtiergruppen während der Ferien, viele Haltungen mit ungeplanter Vermehrung oder unsere gelben Jungs Karlo und Herrmann mit gravierendem Grabmilbenbefall.

 

Erstmals fanden auch Schweinchen aus einem Versuchslabor zu uns. Damit diese regulären Abgabeschweinchen nicht die Plätze wegnehmen, bringen wir sie auf Pflegestellen unter, die aufgrund familiärer Situation (Kinderbetreuung oder pflegebedürftige Angehörige) pausieren. Diese Laboris sind im Aufwand deutlich kalkulierbarer als reguläre Abgabetiere. Vielen normale Abgabeschweinchen stammen nämlich aus unerfahreneren Händen, wie unser kleiner Carlito. Er kam mit einem unerkannten Leistenbruch mit Blasenvorfall bei uns an und wurde direkt zu einem Intensiv-/ Notfallpatient (angekündigt war ein junger, gesunder Frühkastrat).

 

Neben den Ferienopfern und zahlreichen Unterstützungsgesuchen zur Urlaubsbetreuung, brachte uns der Sommer aber auch seine schöne Seiten. So konnten wir uns in diesem Jahr auf sieben Tierheimfeste präsentieren und Interessierte beraten.

 

Während die harten Fakten im Tierbestand wie oben beschrieben fast identisch zum Vorjahr sind, kann man dies im finanziellen Bereich leider nicht verzeichnen. Im Gegenteil: trotz aller Bemühungen um Spendengelder und Fördermittel kam ein Verlust i.H.v. 3.956 Euro zusammen. Noch kompensieren wir dies mit den Überschüssen der Vorjahre. Noch…

 

Der erhebliche Anstieg der Behandlungskosten macht sich aber nicht nur auf unserem Konto bemerkbar, sondern in den Haltungen allgemein: viele gute Haltungen unserer z.T. langjährigen Stammkundinnen und -kunden werden auf kleinere Bestände heruntergefahren oder ganz aufgegeben. Mittlerweile verbirgt sich hinter beinahe jeder 2. Vermittlungsanfrage eine Suche nach einem Leihschweinchen mit entsprechender Perspektive. So blicken wir sorgenvoll in die nächsten Jahre. Bekommen wir nun nach der pandemiebedingt inflationären Heimtierhaltung eine Deflation, also einen rückläufigen Haltungstrend mit entsprechendem Überangebot an Vermittlungstieren, die „keiner mehr will“? Sehen wir gerade eine Blase platzen, deren Folgen wir noch nicht einschätzen können?

 

Gerne hätten wir Antworten auf diese Fragen, gleichwohl fehlt uns die Kristallkugel. Dennoch wollen und sollen wir nicht verzagen, sondern das Beste aus der gegebenen Lage machen - für die Kleinsten. Die Vergangenheit zeigte uns, dass wir es doch immer geschafft haben, auf neue Situationen bzw. geänderte Rahmenbedingungen zu reagieren, für unsere und Eure Cavias. Denn irgendjemand muss ihnen ja helfen, und das sind WIR - wir im Verein und Ihr da draußen, die uns bei unseren Aufgaben unterstützt. Dafür möchten wir Euch von Herzen danken und die Herausforderungen in Angriff nehmen, die das neue Jahr bringt. In diesem Sinne: Ade 2024, auf geht‘s 2025!


Über uns

Wir lieben Meerschweinchen - das war und ist unser Motto und unsere Motivation. 2023 ist neben einem neuen Logo ein neuer Slogan entstanden - "Meerschweinchen sind mehr". Die Erfahrung zeigte, dass viele ihre Tiere zwar lieben, den Bedürfnissen der kleinen Kerle dennoch nicht gerecht werden. In diese Richtung wollen wir mit unserem neuen Slogan aufrütteln.

Wir sind eine Organisation, die mit rund 40 Pflegestellen im Großraum Rhein-Main zwischen Marburg und Odenwald agiert. Ursprünglich als Privatinitiative gegründet, schlossen wir uns 2016 Notnager e.V. an, um dort die Lücke fehlender Pflegeplätze für Meerschweinchen zu schließen.

 

Ursprünge

Auf unseren Pflegestellen finden bis zu 120 Meerschweinchen ein Zuhause. Gestartet sind wir dabei mit dem klassischen Ansatz einer Notstation: 

- Aufnahme / Versorgung von Abgabetieren bis zu deren Vermittlung.

- Dauerhafte Unterbringung von nicht mehr vermittelbaren Schweinchen - bei uns die sog. Carelinge.

- Beratung zu allen Themengebieten rund ums Schweinchen, hauptsächlich zu artgerechter Haltung, Vergesellschaftung und gesundheitlichen / tiermedizinischen Fragestellungen inkl. entsprechender Öffentlichkeitsarbeit über unsere Social-Media-Kanäle.

- Koordination von Notfällen 

- Vermittlung von Urlaubspflege-Plätzen

Diese Aufgaben werden von unserem siebenköpfigen Organisationsteam koordiniert mit entsprechender Themenschwerpunkten bei der jeweiligen Ansprechpartnerin, die eigentliche Betreuung der Schweinchen erfolgt auf den Pflegestellen. Ein großer Pluspunkt für unsere Arbeit ist dabei, dass fünf unserer Mitglieder Veterinärmediziner*innen sind, sodass wir hinsichtlich neuerer Behandlungsmethoden oder Publikationen am sprichwörtlichen Puls der Zeit sind. 

 

Wo stehen wir heute?

Die Welt gerät zusehends aus den Fugen - auf die Jahrhundertpandemie folgt ein Krieg direkt vor unserer Haustür verbunden mit rasant steigenden Lebenshaltungskosten. Gerade die Folgen pandemiebedingter, unüberlegter Handlungen trifft uns von Monat zu Monat und jeder politischen Lockerung immer härter - die Leute wollen ihre Freiheit nutzen, wieder reisen und die angeschafften Tiere sind im Weg. Unter diesen Abgaben (sofern sie denn nicht „einfach“ ausgesetzt werden) sind erheblich mehr kranke bzw. schwerstkranke Tiere als bislang. In Zeiten, in denen unerfahrene Haltungseinsteigende aus allen (un)möglichen Quellen Tiere ohne Check der Haltungsbedingungen zusammentragen und ohne Untersuchung / Quarantäne vergesellschaften, kommt im Tierschutz nur noch an, was sich nicht auf Onlinemarktplätzen oder über Social Media Gruppen zu Geld machen lässt - alte, kranke und / oder fehlsozialisierte Tiere - ein trauriges tierartenübergreifendes Phänomen. Dieses Phänomen führt dazu, dass auf unseren nun nicht gerade wenigen Pflegeplätzen rund 100 unvermittelbare bzw. schwer vermittelbare Meerschweinchen leben und der Handlungsspielraum folglich extrem begrenzt ist.

Im Gegenzug sind auch wir mit dem Problem konfrontiert, dass viele Pflegestellen ihre Tätigkeit aufgeben, da die permanente Versorgung von schwer- und schwerstkranken Schweinchen verbunden mit vielen Fahrten zur Tierarztpraxis neben einem erheblichen zeitlichen Faktor auch zu einer immensen persönlichen Belastung führt. Dies ist vielen im Vorfeld nicht klar, wenn sie sich für ehrenamtliches Engagement im Tierschutz interessieren.

In der Folge haben wir uns daher zwischenzeitlich darauf fokussiert, neben unseren Rückläufern hauptsächlich unsere befreundeten Tierschutzvereinen in der Region zu beraten und von ihnen ggf. Schweinchen zu übernehmen, hier insbesondere die schwierigeren Fälle - sei es hinsichtlich medizinischer Versorgung oder Problemen in der Sozialisierung.